CDU Horn-Bad Meinberg

Der Schlaganfall als Herausforderung an das Gemeinwesen

 Am 12.10.2023 trafen sich Mitglieder des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Lippe in der Mediclin Rose Klinik in Horn Bad Meinberg. Der Detmolder Neurologe Dr. Martin Falkenberg berichtete über Symptome und Therapiemöglichkeiten bei Schlaganfällen. Hierbei machte er besonders aufmerksam auf die medizinische Erfolgsgeschichte
Neurologe Dr. Martin Falkenberg, Michael Schwab (EAK Kreisvorsitzender), Kathleen Missalle (Kaufmännische Direktorin Mediclin Rose Klinik), Dr. Roland Nafe (Chefarzt für Geriatrie und Neurologie), Lars Brakhage (CDU Kreisvorsitzender).Neurologe Dr. Martin Falkenberg, Michael Schwab (EAK Kreisvorsitzender), Kathleen Missalle (Kaufmännische Direktorin Mediclin Rose Klinik), Dr. Roland Nafe (Chefarzt für Geriatrie und Neurologie), Lars Brakhage (CDU Kreisvorsitzender).
Bis zur ersten Computertomographie des Kopfes 1972 konnten Mediziner bei einem Schlaganfall kaum etwas tun. 1990 wurde die erste Schlaganfallstation in Deutschland eröffnet. Auch mit Hilfe der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe gibt es inzwischen über 330 solche Stationen, so dass Patienten aus 95% der Städte und Gemeinden in Deutschland eine Schlaganfallstation binnen einer halben Stunde erreichen können. Denn Zeit ist der wichtigste Faktor bei der Erstbehandlung von Schlaganfällen. Bei Erkennen der Symptome (halbseitige Lähmungen, Schiefstellung im Gesicht, Sprachstörungen) sei deshalb sofort der Notruf 112 zu wählen. 

Dr. Roland Nafe, Chefarzt für Geriatrie und Neurologie der Mediclin Rose Klinik berichtete über Therapiemöglichkeiten. Dabei spielt nicht nur die Behandlung unmittelbar nach dem Schlaganfall eine Rolle. Auch im Wege der Arzteinweisung können deutlich später Rehamaßnahmen sinnvoll sein. Insbesondere bei Rehabilitationen zur Integration in das Berufsleben sind auch Verlängerungen von Rehamaßnahmen häufig. Kathleen Missalle, kaufmännische Direktorin der Mediclin Rose Klinik beschrieb die Herausforderungen der stationären Rehabilitation durch den engen Refinanzierungsrahmen der Krankenkassen. Zwar unterliege man in der Regel nicht Fallpauschalen, sondern könne tageweise abrechnen. Doch in den Tagessätzen seien viele Sondermaßnahmen nicht berücksichtigt, für die sich die Klinik andere Geldquellen erschließen müsse. Der grassierende Fachkräftemangel sei eine weitere Herausforderung. 

Dazu konnte Landtagsabgeordneter Klaus Hansen von einem Projekt berichten: Nach dem sogenannten Thüringer Modell arbeitet das Land auf eine Kooperation mit deutschen Sprachschulen in Vietnam hin, um für Ostwestfalen-Lippe Gesundheits-Fachkräfte im Ausland zu gewinnen. Dr. Martin Falkenberg wies noch auf das neue Projekt LEX LOTSEN OWL hin: Die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe hat eine Förderung von 7 Mio. € erhalten, um Regional zu erproben, wie Schlaganfalllotsen Betroffene optimal durch die Hilfestrukturen begleiten können. Bei Erfolg soll das Projekt in den Aufbau Bundesweiter Hilfestrukturen per Gesetz münden.